Erfahrungsberichte: Warum ich keine Tiere esse

Startseite » Vorteile der veganen Ernährung » Erfahrungsberichte: Warum ich keine Tiere esse

Ich erinnere mich noch genau, es war ein Abend im April und ich bin gerade ins Bett gegangen. Es war Lämmchen-Zeit und überall auf den Weiden waren die wunderschönen Schafe mit ihren ach so niedlichen Lämmchen zu sehen. Sie sprangen fröhlich umher, spielten oder kuschelten mit ihrer Mutter. In dieser Nacht kam mir der Gedanke: „Oh mein Gott, es gibt Menschen, die diese kleinen niedlichen Kinder essen!“

Natürlich wusste ich das auch schon vorher und auch wenn ich selbst noch nie eines meiner Lieblings-Tiere gegessen habe, traf es mich in diesem Moment wie ein Blitz und mir erschien der Gedanke so abartig, dass ich weiter darüber nach dachte, wo eigentlich der Unterschied ist, ein Lämmchen, Schaf, Huhn, Ente oder Fisch etc. zu essen… In diesem Moment entschied ich mich kein Tier mehr zu essen. Ich liebte Tiere schon immer und plötzlich erschien es mir paradox, das was man liebt, zu essen.

Glücklich mit dieser Entscheidung, aß ich aber dennoch trotzdem weiterhin Käse, Eier etc. und trank Milch. Doch nur kurze Zeit später fing ich an, mich näher über die „Produktion“ von diesen ganzen Produkten zu informieren, versetzte mich dabei in die Tiere hinein, welche Qualen sie erleiden müssen, wenn die Kälbchen von ihren Müttern weggerissen werden oder die männlichen Küken in der Eier-Produktion einfach zermust oder vergast werden, wie die armen Hühner in der Eier-Produktion leiden müssen und unter welch unvorstellbarer Angst diese armen Lebewesen leiden müssen, nur weil es uns gut schmeckt.

Daraufhin zog ich die einzig richtige Konsequenz: ich entschloss mich, vegan zu leben, denn diese Qualen wollte und konnte ich nicht länger mit verantworten. Die Entscheidung vegan zu leben, war die beste meines Lebens und meine Überzeugung wächst Tag für Tag mit den schrecklichen Meldungen über die Tierquälereien und unfassbaren Zustände in der „Nutztier“-Haltung und der „Produktion“ tierischer Nahrungsmittel. Und mit dieser Überzeugung wächst auch die Liebe und Verbundenheit, die ich für Tiere empfinde.

Tiere sind schlaue und sensible Lebewesen und JEDES Lebewesen verdient dasselbe Recht, glücklich und ohne Qualen zu leben!

Stefanie Fahrmayr


KalbSeit 10 Jahren lebe ich in einem Dorf im Allgäu. Bei meinem Nachbarn (Milchbauer) sah ich hinkende, verdreckte Kühe, die oft stundenlang brüllten. Eine depremierende Situation. Auf fast allen Weiden, sogar hier im Allgäu, grasen Kühe und Rinder, die ihrer Hörner beraubt wurden. Das war u.a. ein Auslöser für mich, noch mehr über den Konsum von Fleisch und Wurst nachzudenken.  Ich hatte vorher schon "nur" ein- bis zwei Mal pro Woche Fleisch oder Wurst gegessen.

Aber dann: Eines Morgens war ich mit dem Auto sehr früh unterwegs, fuhr in einem Dorf um eine scharfe Kurve, und da stand ein Schlachttier- transporter, offen, darin ein einziges kleines Kalb. Diese Situation kam so plötzlich, dass ich richtig erschrak.

Das Kalb war wunderhübsch. Es zitterte und schaute mich direkt an. Vermutlich war das der erste Halt des Transporters an diesem Morgen, und das Kalb das erste Tier, das "eingeladen" wurde. Vielleicht weil das kleine Kalb mutterseelenallein, und ganz offensichtlich voller Angst in dem großen Laderaum stand, berührte mich das ganz besonders. Ich weiss noch genau meine Gedanken in diesem Moment: Sind wir eigentlich völlig verrückt. Wir sind schon so fleischgeil, dass wir sogar vor kleinen Tierkindern nicht zurückschrecken. Schluss damit. Ich esse nie wieder Fleisch. Mir war richtig übel.

Ich fuhr nach Haus und räumte sofort die Salami aus meinen Kühlschrank. Tatsächlich aß ich seitdem kein Fleisch und keine Wurst mehr. Das ist jetzt zwei Jahre her, da war ich 56 Jahre alt. Da mir das irgendwann nicht mehr genügte und ich das Bedürfnis hatte, auch auf Essen und Trinken zur verzichten, das von sogenannten Nutztieren kommt, hörte ich vor einem dreiviertel Jahr auch damit auf. Denn eins ist mir sonnenklar geworden: Das Kalb musste sterben, weil ich und die meisten anderen Menschen Milch trinken, Käse, Joghurt, Quark und Butter essen. Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie jedes Jahr ein Kalb bekommt. Das Kalb ist also notwendig, um Milch zu "produzieren". Da ich bei meinem Nachbarbauern das ganze Jahr über höre, wie Kuhmütter nach ihren Kälbern und Kälber nach ihren Müttern rufen - die Kälber werden ihren Müttern üblicherweise nach der Geburt weggenommen -  war vegan zu leben für mich die einzig richtige Konsequenz.

Ich bin sehr froh über meine Entscheidung, auch wenn es nicht immer leicht war. Psychisch geht es mir seitdem besser, weil ich weiss:  An diesem Wahnsinn bin ich nicht mehr beteiligt.

Eveline Hartneck
Gärtnerin und Physiotherapeutin
Leutkirch im Allgäu


Ich bin jetzt seit 8 Jahren Vegetarierin und das aus vollster Überzeugung. Ich hatte schon immer ein Herz für Tiere und bin mit Katzen groß geworden. Von Anfang an habe ich Tiere als meine Mitgeschöpfe und Freunde gesehen.

Mir fiel es schon immer schwer, Fleisch zu essen. Klar, es gab auch ehrlicherweise Dinge, die mir schmeckten, aber wenn ich mich sattaß und hinterher die hässlichen Überreste von den Knochen sah, wurde mir schon schlecht..ich dachte immer: Nur damit Du Deinen Hunger stillen kannst, musste dieses arme Tier jetzt für Dich leiden und sterben.

Wenn zu Hause Braten gemacht wurde oder ein Fisch auseinander genommen wurde, tat mir dies unendlich leid. Meine Mum hatte mir einmal erzählt, ich habe mich bei dem Braten immer vorher entschuldigt, dass wir ihn jetzt essen und einmal habe ich einen toten Karpfen ganz lange gestreichelt, bevor meine Famile ihn gegessen hat. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich irgendwann komplett nein zum Fleisch sage.

Ich schränkte meinen Konsum sehr stark ein und einen Silvesterabend beschloss ich dann: Ab nächstes Jahr setze ich es endlich um: Ich werde Veggie!!! Von einem Tag zum anderen habe ich aufgehört und es war die beste Entscheidung meines Lebens....ich habs nie bereut oder Appetit bekommen...es fühlt sich an, als habe ich noch nie in meinem Leben Fleisch gegessen.

Ich bin dann in Abständen zum Arzt und habe meine Blutwerte untersuchen lassen, ob mein Körper die Umstellung gut verträgt. Es gab natürlich nie Probleme..ich glaube ich habe es auch für meine fleischessenden Freunde getan, die der Meinung sind, ohne Fleisch würde man krank werden etc..meines Erachtens spielt die Psyche eine unheimliche Rolle dabei! Wenn meine Seele und mein ganzes Empfinden hinter dieser Sache stehen, wird sich das auch positiv auf den Körper auswirken....und das ist bei mir der Fall...ich hatte und habe niemals Mangelerscheinungen gehabt..im Gegenteil..ich fühle mich fiter und gesünder...und ich leiste meinen persönlichen Beitrag in Sachen Tierschutz!

Wegen mir muss kein Tier dieser Erde jemals wieder getötet werden! Mein Wunsch ist es natürlich, irgendwann vegan leben zu können...aber ich weiss, dass packe ich einfach noch nicht..es gibt immer mal wieder Phasen, wo ich es ausprobiere...aber nicht komplett durchhalte..dennoch bin ich der Meinung auf einem guten Weg zu sein, der immer noch verbessert werden kann.

Benita Schwertfeger aus Berlin


Mein Weg: Fleischesserin – Vegetarierin – Veganerin

SchafAngefangen hat alles, als ich bei einem Spaziergang Zeugin wurde, wie ein Lamm kurz vor Ostern seiner Mutter entrissen und sein junges Leben lassen musste, um als Festtagsbraten auf dem Tisch zu landen. Daraufhin habe ich an allen großen Feiertagen ganz bewusst auf Fleisch und Fisch verzichtet, denn zu den Festen der Liebe und des Lebens darf für mich kein Wesen mehr getötet werden.

Dass die Kirche die 10 Gebote anwendet wie es ihr gerade passt wurde für mich so offensichtlich, es gibt für mich wohl keinen Verein der noch heuchlerischer ist als die Kirche.

Mein eigenes Verhalten ist im Nachhinein gesehen natürlich auch nur halbherzig denn ob ich am Feiertag oder am Mittwoch Fleisch esse, macht für die Tiere keinen Unterschied.

Der nächste Schritt war 2009 ein Besuch auf Gut Aiderbichl, wo Tiere keine Zahlen sondern Lebewesen mit ihrer Geschichte sind. Dieser Besuch und die folgende  Geschichte ebnete für mich dann den Weg zur Vegetarierin:

„ …ein Kälbchen war in Todesangst aus dem Schlachthof geflüchtet und versteckte sich. Ihr Name ist Hospi, erzählte uns die Tierschützerin, die uns auf den Fall aufmerksam gemacht hatte. Nachdem sie mit einem Betäubungsgewehr wieder eingefangen worden war, wurde sie zurück in den Schlachthof gebracht. Wegen des Narkosemittels gibt es eine Wartefrist von 2 Tagen, bevor sie endgültig geschlachtet werden darf. Als ich die Türe zu dem dunklem Raum öffnete, in dem sie in einer winzigen Box lag, bekam ich einen Stich ins Herz. Vor ihr stand, ein Eimer Wasser. Kein Licht, Kein Stroh – sie zitterte vor Angst. Behutsam verlud ich sie.“ (Zeitschrift Gut Aiderbichl Winter 2009 Seite 20) Sie wurde nach Gut Aiderbichl gebracht.

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen wie grausam wir zu den Tieren sind und wie kreativ wir doch unseren Fleischkonsum verteidigen. Zudem wurde mir plötzlich klar, was wir eigentlich essen. Fleisch getränkt mit der Angst und Panik der Tiere.

Nach eineinhalb Jahren und so einigen Widerständen in meiner Familie konnte ich nicht mehr anders. Ich ging noch einen Schritt weiter. Zu wissen, dass beim Konsum von Eiern und Milchprodukten das Töten nur „verschoben“ wird, hat mich bewegt, Veganerin zu werden. Nahrung, Kleidung, Kosmetik, Nahrung meiner Haustiere ist heute alles vegan.

Einzig die evtl. notwendige medizinische Versorgung lässt mir wenig Spielraum und wofür meine Steuern verwendet werden, kann ich leider auch nicht beeinflussen. Dass ich aber z.B. einen Verein, der Geld sammelt für Hungernde ohne auch nur ein Wort zu den Folgen unseres Fleischkonsums zu verlieren oder einem Verein der für die Krebsforschung im herkömmlichen Sinn (Tierversuche) sammelt, nichts mehr gebe, ist eine klare, logische und vegane Entscheidung für mich geworden.

Heute biete ich zusammen mit Evi Brugger (tierrechtesuedtirol.wordpress.com) den veganen Einkaufbummel in Brixen (Südtirol) an und wir organisieren mehrmals im Jahr die „Initiative veganes Kochen“, was sehr gut und gerne angenommen wird. Unser Ziel ist es Menschen den Schritt weniger tierische Produkte zu konsumieren, zu erleichtern und die außerordentliche schmackhafte und gesunde vegane Küche aufzuzeigen.

Christine Messner aus Vahrn/Südtirol (Italien)


FerkelSeit 40  Jahren mache ich Tierschutz, habe aber trotzdem immer Fleisch gegessen. Man kannte es einfach nicht anders.

Zwar war es mein Ziel Vegetarier zu werden, aber wie es so schön heißt: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Bei Schnitzel und Co. bin ich halt schwach geworden.

Eines Tages fand ich bei einem Landwirt ein Ferkel, das hinten nicht stehen konnte. Auf meine Nachfrage erhielt ich die Antwort, daß es schon tierärztlich behandelt wurde und man nun 14 Tage warten müßte, ob sich was tut.

Nach ein paar Wochen kam ich wieder auf diesen Hof. Ich fragte nach, was denn aus diesem Ferkel geworden wäre. Es ginge ihm mal besser und mal schlechter, aber einen Tierarzt würde man nicht mehr holen.

Was ich dann im Stall vorfand war ein Albtraum. Das Wutzi lag alleine steif wie ein Stock in seinem eigenen Dreck, mit dem Gesicht auf einem Farbeimerdeckel, der wohl als Futterschüssel dienen sollte. Das Ferkel war knallrot und hatte blaue Beine. Getrocknetes Blut klebte an seinen angefressenen Ohren. Auf beiden Körperseiten hatte es aufgelegene Stellen in der Größe einen Fünfmarkstückes.

Ich bat das Ehepaar mir das Schweinchen zu überlassen. Nach zähen Verhandlungen konnte ich das Schwein mitnehmen.

Zuhause habe ich es dick in Späne und Stroh eingepackt und sofort den Tierarzt gerufen. Dieser war über den Zustand entsetzt und konnte es leider nur noch einschläfern. Ich habe es gestreichelt und ihm in die Augen gesehen. Seit diesem Erlebnis ekelt mich alles an, was mit Fleisch und dergleichen zu tun hat.

Das ist nun schon einige Jahre her, aber ich muß sagen, daß es mir seit diesem Zeitpunkt sowohl gesundheitlich, als auch seelich besser geht.

Tierschutz Birstein


Es war Anfang der 1980er Jahre, als ich, ich glaube es war im "Stern", erstmals über die industrielle "Tierproduktion" und über Tiertodestransporte las und Bilder dazu sah.

Von diesem Augenblick an habe ich keinen Bissen Fleisch oder Fisch mehr angerührt - ich wollte und will mit diesen Verbrechen nichts zu tun haben.

Inzwischen bin ich 77 Jahre alt, besser "dran" als so mancher/ manche wesentlich jüngere, bin glücklich über einige wenige "Bekehrte", vor allem aber über die Tierfreundschaften, die ich im Lauf meines Lebens schließen konnte.

Eva Fack aus Bad Honnef


altVor ungefähr 12 Jahren beschloß ich kein Fleisch und keine Wurst mehr zu essen. Ich lebte damals in Italien und fuhr mehrmals im Jahr über Basel nach Hessen. Auf der Autobahn begegneten mir jedes Mal Tiertransporte, die mich sehr bewegten.

Bei einem dieser Fahrten geriet ich in einen Stau und stand direkt neben solch einem Transport.
Die Tiere sahen mir durch die Stäbe direkt in die Augen !!!!

Meine Schmerzgrenze war erreicht. Seitdem ist Fleisch aus meiner Küche verschwunden, ich lebe gesund und auch meine Freunde sind gerne bei mir zu Gast und lassen sich vegetarisch verwöhnen.

Uta Barth


 altErst einmal sind es zumeist Kinder - wenn auch Tierkinder - die aufgegessen werden. Eine Gans würde 40 Jahre alt werden, jedoch gut 39 Jahre werden JEDER gestohlen.

Und die Bienen sammeln ihren Honig für uns ? Sie wurden Generationen lang mit Zuckerwasser abgespeist - die antibiotische Wirkung fehlt ihnen nun - nur die Wildbienen haben noch ein Immunsystem.

Wenn ich also nicht wählen könnte, wäre das eine Sache. Wenn ich aber wählen kann und mich für das Destruktive entscheide, wäre ich herz- und hirnlos. Soviel zur menschlichen Intelligenz.

Ralf Makowski aus Köln